Es war der 26. September 2021 als sich Kevin Hagemann im Spiel beim SC Preußen Münster (0:0) einen Syndesmosebandriss zuzog und dem WSV fortan nicht mehr zur Verfügung stand. Bis dato hatte der Flügelflitzer in neun Spielen viermal ins Schwarze getroffen und der WSV war sechsmal hintereinander ohne Niederlage geblieben.
Auch ohne seinen Leistungsträger sollten die Rot-Blauen ihren Erfolgslauf bis zur Winterpause fortsetzen. Für viele Experten eine Überraschung, nicht aber für den 31-Jährigen. "Wir hatten als Mannschaft einen echt guten Start. Wir wussten, dass wir stark sind. Irgendwann hat sich dann eine Eigendynamik entwickelt und dann läuft es", erzählt Hagemann und ergänzt: "Ich saß ja auch während meiner Verletzungspause bei jedem Spiel auf der Tribüne und habe beobachtet, welch große Freude in den Spielen bei den Jungs herrscht. Da wurde man durchaus neidisch, dass man in diesen Momenten nicht dabei ist. Aber ich freue mich umso mehr, dass ich ab dem 2. Januar wieder in solch eine Top-Mannschaft zurückkehre."
Ich hoffe natürlich, dass sich die Corona-Situation verbessert und in Essen vor Zuschauern gespielt wird. Ich bin jemand, den die Kulisse pusht. Das wäre genau das richtige Spiel für ein Comeback (lacht).
Kevin Hagemann
Die harte Reha-Zeit in Schwelm und zuletzt in Duisburg neigt sich nämlich dem Ende entgegen. Sechs bis sieben Stunden täglich ackerte der Flügelflitzer für sein Comeback. Am 2. Januar, beim Trainingsstart, wird Hagemann dann wieder am Mannschaftstraining teilnehmen.
Vorbereitung, Türkei-Trainingslager und dann am 23. Januar das Topspiel in Essen. Für Hagemann geht es direkt von null auf hundert. "Ja, dass ist doch geil. Das habe ich vermisst. Ich hoffe natürlich, dass sich die Corona-Situation verbessert und in Essen vor Zuschauern gespielt wird. Ich bin jemand, den die Kulisse pusht. Das wäre genau das richtige Spiel für ein Comeback (lacht)", sagt der ehemalige Düsseldorfer.
Ob der WSV eine ähnlich starke Rückserie spielt und am Ende vielleicht sogar in die 3. Liga aufsteigt? Hier hält sich Hagemann, wie der Rest der WSV-Mannschaft und der Verantwortlichen (noch) zurück. Hagemann: "Diese Frage können wir vielleicht im März, April etwas näher beleuchten und beantworten. Wir haben jetzt 50 Prozent der Saison absolviert. Es ist noch ein langer Weg bis zum Ende. Wir werden auf jeden Fall daran arbeiten, dass auch unsere zweite Saisonhälfte eine gute Runde wird. Und dann schauen wir mal, wo wir landen."